Feedback TalentLoop - Illustration

Mit Hilfe des Online Tools „Talent Loop“ wird Feedback von der Familie oder von der Peergroup außerhalb der Klassengemeinschaft eingeholt. Das Besprechen der Ergebnisse in der Klasse ermöglicht es den Kindern, neue Facetten an den MitschülerInnen kennen zu lernen und dadurch ggf. die Wahrnehmung im Schulkontext zu verändern.

ich werde... ZukunftsplanerSeite 50, 52, 53
FachDeutsch, Soziales Lernen
Fächerübergreifend-
Dauer:2-3 UE
StichworteFeedback geben und erhalten
Thema/SchwerpunktWas mache ich gern? Wie werde ich von anderen wahrgenommen?
AutorDI (FH) Anna Pollhammer MSc. (Innoviduum)
MMag. Claudia Prock

 

Aufgabe 1: Wie sehen mich andere

Die Schülerinnen und Schüler loggen sich mit ihren Zugangsdaten auf www.talentloop.at ein.
Aus den drei Bereichen den Bereich „Wie sehen mich andere?“ auswählen.
TIPP: Sollten die drei Bereiche gerade nichts sichtbar sein, weil die Ergebnisseite aktiv ist, einfach auf den „digitalen Begleiter“ klicken. Immer wenn das Bildchen angeklickt wird, wird das Menü geöffnet.

Aufgabe 2: Wen möchte ich einladen?

Schritt 1:
Es können FreundInnen, Familie oder MitschülerInnen eingeladen werden, um Feedback zu geben.

Warum die Unterscheidung?
Wir verhalten uns nicht in allen Lebenssituationen gleich. Oft zeigen wir in der Schule ganz andere Charakterzüge, als zu Hause bei unserer Familie, oder wenn wir mit FreundInnen unterwegs sind.

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, in welchen Situationen wir wie wahrgenommen werden, ist es hilfreich, unterschiedliche Personen zu befragen. Eventuell haben SchülerInnen Stärken, die zu Hause zum Vorschein kommen, in der Schule jedoch nicht. Durch die Bewusstwerdung der Stärken, können diese auch leichter in einem anderen Kontext eingesetzt werden.

Beim Einsatz von TalentLoop im 6. Schuljahr wird es auch eine Visualisierung der unterschiedlichen „Peergroups“ geben. Es kann auf einen Blick erfasst werden, in welchen Bereichen welche Stärken zum Vorschein kommen und wo nicht.

Schritt 2:
Namen der Person eintragen, von der ich gerne Feedback möchte.

TIPP: Wenn ich mehrere Personen mit dem gleichen Namen kenne ist es sinnvoll auch den Nachnamen oder zumindest den Anfangsbuchstaben des Nachnamens dazu zu schreiben, damit das Feedback eindeutig zugeordnet werden kann.

Es kann hier auch eine persönliche Nachricht mit der Bitte um Feedback eingetragen werden. Je persönlicher diese Nachricht formuliert wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit ein hochwertiges Feedback zurückzubekommen.

Schritt 3:
Auswahl, ob ich die Einladung per e-mail oder mit einem Messenger meiner Wahl versenden möchte.

Wenn ich „e-mail senden“ auswähle, wird die e-mail Adresse eingegeben und die Person erhält eine e-mail, mit einem Link zu der Feedback-Befragung.

„Link senden“ auswählen, dann wird ein automatischer Link generiert, der kopiert und mit einem Messenger der eigenen Wahl (z.B. WhatsApp) gesendet werden kann.

Den Link in den Messenger kopieren und an die gewünschte Person schicken.

TIPP: Auch in diesem Fall hat es sich als hilfreich herausgestellt, eine kurze persönliche Nachricht beizufügen (z.B. „Hallo Maria, bitte um ein kurzes Feedback. Deine Meinung ist mir wichtig! Vielen lieben Dank, Markus“).

WICHTIG: Der Link funktioniert nur 1x und ist nur für jene Person, die ich vorne auch als meinen Buddy eingetragen habe! NICHT in Gruppen schicken!!

Wenn beispielsweise eine Schülerin Anna P. zu einem Feedback einlädt, darf der Link auch nur an Anna P. gesendet werden. Sonst wird er von jemandem anderem beantwortet und der User weiß nicht mehr wo das Feedback herkommt. Außerdem kann Anna P. dann kein Feedback mehr geben, wenn der Link schon benutzt wurde.

Es muss jede Person EINZELN für Feedback eingeladen werden.

Aufgabe 3: Was sehen die Feedback-GeberInnen?

Die eingeladenen Personen erhalten entweder ein e-mail mit einem Link bzw. Button, oder einen Link, der über einen Messenger versendet wurde.

Wird der Link angeklickt, kommen die Feedback-GeberInnen direkt auf eine extra Seite, wo sie das Feedback für ihren Buddy eingeben können. Die eingeladenen Personen müssen sich nicht registrieren, sondern können einfach losstarten.

Schritt 1:
Sie werden gefragt, wie „der/die SchülerIn“ denn so ist und wie sie ihn/sie beschreiben würden. Dafür bekommen sie dieselbe Auswahl an Wörtern, welche auch die SchülerInnen bei der Selbstreflexion sehen. Auch sie können sich mit dem Fragezeichen die Erklärung der Wörter ansehen. Im ersten Schritt müssen sie sich für maximal zehn Charaktereigenschaften entscheiden, die auf die Person zutreffen.

Feedback-GeberInnen sehen NICHT, was die jeweilige Person selbst gesagt hat!

Schritt 2:
Die max. zehn Eigenschaften werden noch einmal auf jene fünf reduziert, die am besten zur jeweiligen Person passen.

Schritt 3:
Es können zu den ausgewählten Wörtern Details ergänzt werden (z.B. Situationen, wo die jeweilige Person die ausgewählten Charaktereigenschaften gezeigt hat).

Beispiel: Es wurde die Charaktereigenschaft ehrgeizig ausgewählt. Die eingeladene Person schreibt in die Details folgenden Text: „Wenn du etwas erreichen willst hängst du dich voll rein. Beim letzten Mathetest hast du echt viel gelernt, um eine gute Note zu bekommen.“

Die Details müssen nicht ausgefüllt werden, allerdings sollen die SchülerInnen darauf hingewiesen werden, dass dadurch ein besonderer Mehrwert entsteht. Je detaillierter und persönlicher die Feedbacks sind, umso größer ist auch die Wirkung.

  • Die SchülerInnen lernen sich selbst besser kennen, wenn sie konkrete Situationen rückgemeldet bekommen, in welchen sie gewisse Charaktereigenschaften gezeigt haben.
  • Das Selbstbewusstsein wird durch konkrete Beispiele noch mehr gestärkt.

Die Beziehung zu der Person, die das detaillierte Feedback gibt, wird gestärkt.

Aufgabe 4: Auswertungen

Charakter-Wolke
Überschneidung der Eigen- und Fremdsicht

Erklärung der Grafik „Charakter-Wolke“
In der Charakter-Wolke sieht man auf einen Blick, welche Charaktereigenschaften reflektiert, bzw. von anderen rückgemeldet wurden.

  • Je größer ein Wort in der Wolke erscheint, desto wichtiger ist der Person diese Eigenschaft.
  • Je intensiver der Farbton einzelner Wörter, desto größer ist die Übereinstimmung zwischen der eigenen Sichtweise auf den Charakter und der Fremdsicht der FreundInnen.

Beispiel: „hilfsbereit“
 

Sehr helle Anzeige

Etwas dunkler

Noch dunkler

Sehr dunkel

Nur von dir gewählt

Von dir und von 1-2 Buddies

Von dir und von 3-4 Buddies

Von dir und von 5 oder mehr Buddies

Angezeigt werden in deiner Wöterwolke immer nur jene Wörter, die auch selbst ausgewählt wurden. Je mehr Fragen beantwortet werden, umso aussagekräftiger wird die Wörterwolke.

Wird ein Wort in der Charakterwolke angeklickt, sind auch alle Details zu diesem Wort ersichtlich.

  • Was ist die Bedeutung der Charaktereigenschaft?
  • Wann wurde das Wort ausgewählt?
  • Wer von den Buddies hat es auch gesagt?
  • Welche Details wurden rückgemeldet?
  • Wie würde ich die Eigenschaft für mich selbst beschreiben?

          

Erklärung der Buddy-Feedback Textbox

In der Feedback Textbox sind die Feedback-Details von den Buddies ersichtlich. Bei jedem LogIn werden andere Feedbacks gezeigt und so bekommen die Schülerinnen immer wieder einen kleinen „Stärken-Kick“. SchülerInnen genießen es, positives, wertschätzendes Feedback zu lesen – hierfür müssen die Pfeiltasten einfach rechts oder links weitergeklickt werden.

Erklärung der Grafik „Details zu deinen Buddy-Feedbacks“
Die Grafik zeigt, welche Buddies in welcher Kategorie eigeladen wurden und auch welches Feedback zurückgekommen ist. Die Details von jedem/r Feedbackgeber/in kann abgerufen werden. Wenn bei einem Wort ein Pfeilchen daneben ist, gibt es auch Detailbeschreibungen dazu.

Top-Nennungen der Buddies
Die Listenansicht zeigt die Reihung der rückgemeldeten Charaktereigenschaften. Die Nummer im gelben Quadrat steht für die Anzahl der Rückmeldungen zu einer Charaktereigenschaft.

Möglichkeiten mit den eingeholten Feedbacks zu arbeiten:

 

Schritt 1:
Lehrperson zeigt ein Bild, z.B. ein Kippbild.
Was sehen die Schülerinnen und Schüler?

Überleitung geben dazu, dass Wahrnehmungen keinen Anspruch auf Richtigkeit haben und oft auch Gegensätzliches „richtig“ sein kann. Feedback kann wertvolle Hinweise zum eigneen Verhalten geben, muss aber nicht immer „richtig“ sein.


Schritt 2:
Verbalisieren der Feedbacks
Die Schüler und Schülerinnen lesen auf ihrem Smartphone ihre Buddy Feedbacks im Talent Loop durch und schreiben vier ausgewählte Rückmeldungen in ihr Zukunftsbüchlein (S. 52)
 

Schritt 3:
Vorlesen eines Feedbacks aus der Feedback-Box
Die SchülerInnen sollen die Scheu verlieren, zu sich selbst auch etwas Positives zu sagen. Im Plenum (oder in Kleingruppen) liest jeder zufälllig ein Feedback aus der Feedback-Box vor.

HINWEIS: Übung "Mit Stärken in den Tag starten"
Zwei Wochen lang startet ein Schultag immer damit, dass 4-5 Schüler eine ihrer Stärken ohne Kommentar vorliest. Jeder sollte an mindestens zwei Tagen drankommen!
Vorteile:

  • Positiver Einstieg in den Tag und Förderung positiver Gefühle
  • Bewusstwerden der eigenen Stärken
  • Fokus auf Positives lenken
  • „Über sich etwas Positives sagen und Denken“ zur Normalität werden lassen – weg vom Schwächenfokus
     

Schritt 4:
Gegenüberstellen der Eigen- und Fremsicht
Die SchülerInnen übertragen die Ergebnisse des Talent Loops in ihren Zukunftsplaner (S. 52). Im ersten Schritt übertragen sie ihre eigene Einschätzung ihres Charakters. Danach die häufigsten Nennungen der Buddies.
 

Schritt 5:
Abfrage und Kurzdiskussion im Plenum
Bei wem stimmen die Einschätzungen überein? Bei wem gibt es sehr große Unterschiede? Woher können sich die Unterschiede ergeben? (z.B. ich zeige das Verhalten bei XY nicht, für XY ist dieses Verhalten nicht wichtig, deshalb nimmt er es auch gar nicht wahr, ich war früher anders und XY hat noch gar nicht bemerkt, dass ich mich verändert habe, ….)
 

Schritt 6:
Diskussion der Ergebnisse in Kleingruppen